Ein Ausflug in die Arbeitswelt
DRK-Fachdienst für berufliche Eingliederung besuchte die makerAcademy. Jägermeister-Mitarbeitende halfen.
Wolfenbüttel. Die Vorfreude war riesig, das war schon an der Resonanz zu spüren: Als der Fachdienst für berufliche Eingliederung (FBE) seine Klienten und Klientinnen zu einem Besuch der makerAcademy am Holzmarkt einlud, kamen alle mit. „Die schiere Menge an positiven Rückmeldungen und die damit verbundene Freude bei allen Beteiligten, hat uns nachhaltig beeindruckt und uns in der Sinnhaftigkeit unseres Auftrags, Menschen mit Unterstützungsbedarf ihren selbstbestimmten Weg auf den ersten Arbeitsmarkt zu ebnen, bestärkt“, berichtete Johannes Schulle, der den FBE in der DRK-Inkluzivo Wolfenbüttel gGmbH leitet. Im FBE lernen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in einem wöchentlichen Projekttag nicht nur alles Wichtige rund um das Berufsleben, sondern können sich in unterschiedlichen Projekten ausprobieren und so ihre Fähigkeiten und Stärken entdecken und weiterentwickeln. Auf die damit verbundenen praktischen Tätigkeiten freuen sie sich neben der Theorie immer am meisten.
Der Lohn für die Anwesenheit waren drei unterhaltsame Stunden, in denen die Academy-Beschäftigten ihren Gästen den Umgang mit 3D-Drucker, Lötkolben und Laser-Cutter näher brachten. Kursleiter Ben Maags und Standortleiter Sören Krusche begrüßten dabei eine deutlich größere Gruppe, denn neben den DRK-Jobcoaches Vanessa Mielke und Lennart Hargus nahmen auch einige Helfer von Jägermeister teil. „Wir haben heute unseren Volunteering Day“, erklärten sie. Der Konzern stellt dabei Mitarbeitende frei, um sich sozial, kulturell oder ökologisch zu engagieren. „Weltweit nahmen mehr als 500 Menschen aus unserem Hause teil und gaben ihren jeweiligen Standorten auf diese Weise etwas zurück.“
Und so fühlte sich die DRK-Gruppe wohlumsorgt. Sie bestand aus Mitgliedern zwischen 19 sowie 36 Jahren und durfte sich digital oder analog ausprobieren in der Academy. „Dadurch lassen sich die unterschiedlichen Kompetenzen herausfinden, die jeder Mensch hat“, erklärte Sören Krusche. Zum Beispiel ist der Umgang mit dem Lötkolben oder einer Heißkleber-Pistole, deren Spitze 300 Grad erreichen kann, nicht jedermanns Sache – für andere hingegen ist es eine spannende Herausforderung. Überhaupt sind Mut, Neugier und fehlende Angst gute Voraussetzungen. „Unsere Academy ist ein Ort für Dinge, die man vorher noch nie gemacht hat.“
Dieser Ansatz trug auch beim Besuch des FBE Früchte. „Ich habe unheimlich positive Resonanzen bekommen“, erzählte Johannes Schulle. Alle aus der Gruppe seien tätig geworden und hätten sich eingebracht. „Die technische Ausrichtung hier ist ja ein echtes Alleinstellungsmerkmal – und gerade für unser Klientel etwas völlig Neues.“
Die Möglichkeit, so einmal den realen Arbeitsmarkt kennenzulernen und dabei durchaus teure Geräte ausprobieren zu dürfen, sei unbezahlbar. „Zwischen Theorie und Praxis ist eben doch ein himmelweiter Unterschied.“ Erfahrungen dieser Art würden die Gruppe spürbar nach vorn bringen. „Erfolgserlebnisse, Selbstwirksamkeit – danach streben wir doch alle.“
In diesem Zusammenhang bedankte sich Schulle auch noch mal bei der Firma Jägermeister. „Ihre Begleitung hat uns sehr geholfen.“ Zudem plane der Fachdienst eine Wiederholung des ergiebigen Besuchs. „Wir hoffen sehr, dass uns der Wolfenbütteler Getränkekonzern dabei wieder unterstützt.“